Team Bittel
 

10 windige Kilometer in Burghaslach am 20.3.04  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 30.03.2004 08:51:02

Es geht wieder los!
Auf dem Weg zum Nürnberg-Marathon
Hallo Freunde des Laufsports,

mittlerweile sind wir mitten im neuen Jahr. Weihnachtsgans und –braten, Stollen, Plätzchen und andere Weihnachtsleckereien haben bei mir nichts angesetzt. Ich hab´ auch fleißig trainiert. Und wie geht es Euch da?

Mit einem Lächeln auf den Lippen überlese ich Überschriften wie etwa „Die Kartoffeldiät – Essen was sie wollen und trotzdem abnehmen“. Dieses Jahr ist alles paletti. Verletzungsfrei bin ich bisher auch und mein Trainingsstand gut. Weniger Kilometer, die langen Läufe nicht über 30 KM, aber dafür mehr kürzere Einheiten etwas schneller gelaufen und keine Knüppeleinheiten. Das war mein Vorsatz fürs Wintertraining, den ich durchgezogen habe.

Nach den Wettkampfstationen Forchheim, Kersbach, Eckental, Büchenbach, Erlangen und Neuhaus ging es gestern nach Burghaslach. 10 KM und HM. Ich hatte mich für den 10 KM-Lauf gemeldet. Es war stark windig aber trocken. Also ging es mir heute nicht um Zeiten. An eine Gruppe heften und dahinter verstecken hieß die Devise. Aber leichter gesagt als getan.

Startschuss und los. Ach du liebe Zeit, ich bin schon wieder zu schnell. Die Führungsgruppe nicht so weit weg, sage ich mir: „Mach langsamer!“ Und trotzdem laufe ich den 1. Kilometer in 3:26. Einfach zu schnell. Vor mir eine Gruppe mit ca. 8 Mann. „Komm lauf ran Junge, denk an deine Taktik.“ Raus aus Burghaslach und der Wind pfeift wie verrückt. „Bleib dran und versteck dich!“ Aber der Wind ist zu wechselhaft, dass das kaum möglich ist. Auch hinten oder in der Mitte bekommt man noch genügend ab. Irgendwie kommt mir eine Liedzeile aus früheren Hard-Rock-Zeiten in den Sinn: „That´s where there´s thunder and the wind shouts back“
Dann sehe ich, wer alles in der Gruppe ist. Alles 35 – 36 min.-Läufer. Außerdem läuft die Gruppe so ungleichmäßig, mir wird es hier zu eng. Ich kann mein Tempo nicht finden. Das ist nicht meine Welt und ich lasse mich zurück fallen. Ich komme in Tritt und finde mein Tempo. Von hinten laufen 2 Läufer auf und wir laufen gemeinsam, wechseln uns in der Führung ab. Die 2 sind mir dann aber doch etwas zu langsam und ich will mich absetzen. Das verbraucht allein zuviel Kraft und ich lasse es. Wir laufen einen 4:00 min.-Schnitt. Es ist ein starker, böiger Wind. Wie gesagt, „the wind shouts back“. Bald ist es geschafft und wir haben die Hälfte erreicht. Dann geht es zurück mit Rückenwind.

Von meiner Form her könnte ich zur Zeit unter 37:00 laufen, bei 5 KM komme ich in 19:30 an. Ich komme mir vor wie im Windkanal. Gleich wenden wir, jetzt bläst er nur noch seitlich, noch mal um die Kurve und raus aus Oberrimbach. Im Auge des Hurrikans! Kein Wind, nichts! Schon werden wir wieder schneller. Ich fühle mich noch gut. Mittlerweile sind wir noch zu zweit. Und wir ziehen das Tempo an. Die Gruppe vom Anfang kommt uns langsam aber stetig näher. Bis sie zerfällt. Den ersten holen wir auch dann schon bald ein. Wie immer in so einer Situation wehrt er sich noch kurz gegen sein Schicksal und wird dann von uns überholt. „Tja, zu schnell angegangen, mein Freund“

„Don´t give in
make a stand
we´re gonna win
we can do it
we can do it”, der Song geht mir nicht mehr aus dem Sinn.

So laufen wir auch die 2. Hälfte sehr gleichmäßig bis zum Ziel, nur eben schneller. Die zweiten 5 KM über eine Minute schneller als die ersten 5. Die Halbmarathonis waren nicht zu beneiden. Sie liefen zwei Runden. Burghaslach, ich möchte deine Strecke mal ohne Wind laufen!

Im Ziel der übliche Small-Talk. Ich wollte, hätte, konnte nicht, … das Wetter, … die Krankheit, außer Form, in Bestform, welcher Wind usw. - Schon seit einiger Zeit laufen die Halbmarathonis an uns vorbei. Da kommt Uschi, sie läuft heute ihren 100. Wettkampf. An so einem Tag braucht sie eine angemessene Begleitung. So hängen uns Helmut und ich vor sie. Quasi als Windschild oder Bodyguards. Es tut ihr sichtlich gut. Auch Uschi ist in toller Form und sie kommt zufrieden ins Ziel. Die Zeit ist gut, aber Nebensache. Heute wird auf den 100. angestoßen. Der Sekt steht bereit.

Auf die nächsten 100, Uschi! Ich freu mich!!

Keep on running! In Großenseebach wartet der Halbmarathon, das wird der Wegweiser für den Nürnberg Marathon am 2. Mai 2004.
Weiterführender Link zum Thema: Website des Veranstalters
 
[team/fuss.htm]