Team Bittel
 

28.05.2011 Drenthe-Marathon in Klazienaveen (Holland)  

Autor:  MarionSchumacher   E-Mail: marion.schumacher25(at)yahoo.de
Letzte Änderung: 04.07.2011 00:02:00

Nur 1 Woche nach dem Rennsteig-Ultra sollte es ein gemütlicher Trainingslauf werden. Aber weit gefehlt.

Am vergangenen Samstag war ich beim Drenthe-Marathon in Holland. Es sollte 1 Woche nach dem Rennsteig ein gemütlicher Trainingslauf werden. Aber weit gefehlt, ich habe mich im Vorfeld nicht informiert, das war ein echtes Rennen.

Günter traf noch einen Lauf- und Trading-Kumpel aus Münster und die beiden rannten unbeirrt los, ich hinterher. 10km-Zeit: 1:01 h, 20km 2:03 h, ich war absolut auf Rekordzeit unterwegs. Aber das war zuviel an dem Tag.

Günter war bereits nach 2 Runden und Halbmarathon ausgestiegen. Mir reichte es nach 3 Runden und 32km, die ich in 3:23 h gelaufen bin. Ich war ziemlich kaputt und konnte keinen Trainingseffekt mehr erkennen. Mein Puls war auf der 3. Runde immer über 190 und ging auch in Gehpausen nicht runter. Also rannte ich in die Zielschneise. Wie ich’s auch mache, ich mach’s in jedem Fall richtig, dachte ich.

Sogleich schoss mir ein riesiges Mikro ins Gesicht.
„Bent u de snelste vrouw?“ - „ Nee, die langsamste! Ich bin nur 3 Runden gelaufen.“

„Waarom?“ - „ Ich bin letzten Samstag den Rennsteig 73km gelaufen. Heute sollte es ein langsamer Trainingslauf werden. Das hier war viel zu schnell, Training beendet!“

Auf dem Rückweg zur Sporthalle, wo eine heiße Dusche auf mich wartete, kamen wir an einem Vorgarten- Pavillon vorbei. Darunter feierten ein paar "Kääsköppe" das Sportevent und es lachte mich eine große Flasche Cola an, auf die ich in dem Moment unbedingt Bock hatte. Also fragte ich, ob ich einen Schluck haben könnte, und bekam ein großes Glas. Während ich das leer zog, fragte mich eine Holländerin:
„Bent u de vrouw met de 72 km?“ - „ Ja!“
„Dat hebt we even in radio gehoord.“

Am Ende waren auf der Marathondistanz nur 3 Frauen im Ziel, die 3. mit 4:02 h, 34 Minuten unter meiner Bestzeit. Wenn ich das vorher geahnt hätte, hätte ich den Lauf bestimmt ausgelassen. Ich muss weiter auf Ausdauer und Berge trainieren und nicht auf Tempo!

Der Drenthe-Marathon war mein 16. Lauf (ab Marathon-Distanz aufwärts). Dass ich ihn abgebrochen habe, halte ich immer noch für die richtige Entscheidung. Meinen Lauf 16-b habe ich am 11.06. in Bad Harzburg (Bergmarathon) und den 17. am 25.06. in Löningen (Remmers Hasetal Marathon) absolviert, beide erfolgreich.

Mein nächster Lauf ist der Fichtelgebirgsmarathon am 09.07. von Weißenstadt nach Wunsiedel. Und danach wird’s ernst: Swiss Alpine K78 am 30.07.2011.

Allmählich kommt ein wenig Aufregung auf!

Marion Schumacher
Weiterführender Link zum Thema: Webseite Drenthe Marathon (seit 1984)
 
[team/fuss.htm]